Ballastwasser wird von Schiffen an Bord genommen, um die Stabilität zu verbessern. Allerdings kann das angesaugte Wasser Tausende von aquatischen Mikroben, Pflanzen und Tieren enthalten, die während der Fahrt über den Globus transportiert und am Zielort des Schiffes, beim Ablassen des Wassers, in neue Umgebungen freigesetzt werden. Dies kann zu einer potenziellen Schädigung von Arten und Organismen führen.
Ob chinesische Krabben, die die Erosion in der Themse beschleunigen oder bulgarische Muscheln, die in den USA Wasserzuläufe von Kraftwerken verstopfen - die Ausbreitung invasiver Arten sind ein globales Problem. Die jährlichen Kosten in Form von erhöhtem Wartungsaufwand, Zerstörung von Fischbeständen, Verstopfung von Industrieeinlässen, Erosion und anderen Problemen belaufen sich nach Angaben der Europäischen Union allein in Europa auf 12 Milliarden Euro pro Jahr.
Im Jahr 2019 hat die Internationale Seeschifffahrtsorganisation (IMO) Vorschriften für das Ballastwasser-Management in Kraft gesetzt. Das BWM-Übereinkommen schreibt die ordnungsgemäße Kontrolle und Entsorgung des Ballastwassers von Schiffen vor. Damit soll sichergestellt werden, dass die richtige Aufbereitung und die richtigen Verfahren angewandt werden, um die Wasserverschmutzung zu minimieren und die Einbringung von schädlichen Wasserorganismen und Krankheitserregern in neue Ökosysteme zu verhindern. Dieses Verfahren umfasst die Filtration und Elektro-Chlorierung des Meerwassers, bevor es wieder in den Ozean eingeleitet wird (BWTS - Ballast Water Treatment Systems).
Für die gründliche Überwachung und Kontrolle der Ballastwasseraufbereitungs- und Filtersystemen kommen spezielle Drucksensoren zum Einsatz.
Der Ballastwasser-Kreislauf
Die meisten Ballastwasser-Behandlungssysteme verwenden einen zweistufigen Ansatz, der eine Form der mechanischen Trennung (1. Stufe) gefolgt von einer physikalischen oder chemischen Behandlung (2. Stufe) umfasst. Die beiden gebräuchlichsten Technologien sind auf Ultraviolett (UV) basierende Systeme und Elektro-Chlorierung (EC). UV-Systeme verwenden physikalische UV-Strahlung als Zweitbehandlung, während bei der Elektro-Chlorierung ein chemischer "Wirkstoff" eingesetzt wird, um biologische Organismen zu inaktivieren. Beide Systeme verwenden normalerweise Filtration als ersten Reinigungsprozess.
Während des Reinigungsprozesses wird das Wasser mit hohem Druck durch das Filtersystem gepresst. Der Druck im System muss dabei ständig überwacht werden, da Druckabfälle oder -schwankungen auf eine Beschädigung des Filters hinweisen können. Hier kommen beispielsweise Präzisionsdruckaufnehmer wir der AGS4200 zum Einsatz. Aufgrund seiner besonderen Materialspezifikation eigenet er sich für das Meerwasser besonders gut. Sein Druckanschluss besteht aus 100% Titan und bietet so eine hervorragende chemische Kompatibilität und Korrosionsbeständigkeit.
Druckmessung für Filterung und Dosierung
Auch für die Messung des Dosierdrucks der chemischen Zusätze zur Behandlung des Wassers im System ist der AGS4200 ideal geeignet. Diese Zusätze enthalten unter anderem Natriumhypochlorit - eine Kombination aus Meerwasser, chloriertem Wasser, Sauerstoff und Wasserstoff.
Der AGS4200 bietet auch hier die perfekte Korrosionsbeständigkeit. Die Titan/Saphir-Konstruktion erlaubt den Einsatz des Druckaufnehmers bei Medientemperaturen bis 125 °C bei einer Umgebungstemperatur bis +85 °C. Die Sensoren sind mit einer integrierten Elektronik ausgerüstet und bieten eine hohe Überdruck-Beständigkeit. Sie sind für Messbereiche von 0 … 500 mbar bis 0 … 1.500 bar erhältlich und verfügt über eine Genauigkeit von ±0,25 % (optional ±0,1 %). Weitere Einsatzgebiete sind Verfahrenstechnik, Prozessmesstechnik, Versuchs- und Forschungsanlagen, Prüfstandsbereiche der Automobil-, Luft- und Raumfahrtindustrie, Erdöl- und Gasexploration sowie Anlagen und Systeme der Energieerzeugung und -gewinnung.
Grafik:@Dr. Karl-Heinz Hochhaus
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